Macht Religion Sinn?

Menschen

Ein Leben in und zwischen islamischen und christlichen Welten

Ich wurde Ende der Fünfzigerjahre in Kairo geboren und verbrachte dort – bevor ich das Land verließ – ein Vierteljahrhundert in einem Stadtteil, in dem es eine relativ große sudanesische Gemeinde gab. Ich lebte unter Sudanesen und Ägyptern, die sowohl der islamischen als auch der christlichen Religion angehörten.

Ich selbst wurde in eine muslimische Familie hineingeboren und mein Vater schickte mich mit vier Jahren in eine Kuttab [1] in einer benachbarten Moschee. Dort hatte ich Koransuren auswendig zu lernen und der uns unterweisende Scheich erklärte uns die Bedeutung der einzelnen Verse. Unser Lehrer war sehr streng und grob mit uns, und der einzige Ausweg, seinen Schlägen zu entkommen, bestand darin, seinen Anweisungen zu folgen und die Suren brav auswendig zu lernen. Gleichzeitig war dies meine erste Begegnung mit der arabischen Hochsprache, die mir dann bei Schuleintritt schon sehr vertraut war und für die ich seit damals tiefes Interesse habe.

Die Methode, Dinge auswendig zu lernen, sie als gegeben hinzunehmen und nicht zu hinterfragen, begleitete mich dann die ganze Schulzeit hindurch, egal in welchen Unterrichtsfächern.

Wir hören zu und hören zu und hören zu …

In der Koranschule
las uns der Scheich vor –
im Türkensitz,
sich in den Hüften wiegend,
in einem Singsang rezitierend,
und seine Abaya wogte dabei
hin und her.

In der Schule
las uns der Lehrer vor –
stehend,
er wie ein Tiger im Käfig,
wir wie das Vieh im Stall.

Der, der uns jetzt vorliest,
sitzt,
versteht nichts vom Rezitieren
und bewegt sich nicht.
Wir begreifen nichts,
er begreift nichts.

Wir sind immer gesessen,
haben zugehört und zugehört.
Wir haben nie gewagt,
uns das Vorlesen zuzutrauen.
Weißes Haar kriecht über unsere Köpfe,
und wir hören noch immer zu
und wiederholen das Vorgelesene laut.

Wien, 26.5.1996

Über die christliche Religion hatte ich nur im islamischen Religionsunterricht gelernt. Es gab in meiner Klasse einen Mohamed und einen Ahmed, eine Fatma und eine Aisha neben einem Boules, einem Mikhail, einer Linda und einer Mary. Ich konnte absolut keinen Unterschied zwischen uns entdecken, ausgenommen, dass einige von ihnen am inneren Handgelenk ein blaues Kreuz als Zeichen ihrer Zugehörigkeit eintätowiert hatten und dass zu Zeiten unseres islamischen Religionsunterrichts Boules, Mikhail, Linda und Mary in eine andere Klasse gingen. Damals war ich neugierig und hätte gerne einmal gesehen, was „die Anderen“ dort lernten, doch da die beiden Religionsstunden gleichzeitig liefen, war das leider nicht möglich.

Zu Ostern färbte meine Mutter mit uns Eier und wir feierten mit den Kopten das christliche Fest. Zu unseren Feiertagen am Ende des Fastenmonats oder am Ende der Pilgerfahrt erhielten auch die Kinder der koptischen Nachbarn neue Kleider, um dann mit uns gemeinsam auf den Rummelplatz zu gehen. Unsere christlichen Nachbarn besuchten uns an diesen Tagen, um uns Glückwünsche zu übermitteln, und meine Eltern taten dasselbe zu Ostern und Weihnachten. Auch zu Anlässen wie Hochzeiten oder Begräbnisse gab es gegenseitige Besuche. In unserem Haus lebten drei muslimische und zwei koptische Familien, die meisten unserer Nachbarn in den umliegenden Häusern waren Kopten. Sonntags hörten wir den Kirchengesang und die Glocken aus den Radioapparaten rings herum, freitags brauchte man kein Radio, denn die Mikrofone in den Moscheen erfüllten ihre Aufgabe ausreichend. Wenn wir einen Christen mit einer islamischen Redewendung begrüßten, so entgegnete dieser mit der entsprechenden Antwort und umgekehrt. Mit diesen Beispielen wollte ich zeigen, dass ich in meiner Kindheit eine Atmosphäre der Toleranz und des gegenseitigen Respekts erlebt habe.

In den 70er Jahren begegnete ich zum ersten Mal bewusst Fundamentalisten, die ein „Zurück zu den Wurzeln“ und ein „Zurück zu den eigenen Traditionen“ einforderten. Zu dieser Zeit tauchte auch die Ğamacat at-Takfir wa-l-Hiğra [2] auf und neben ihnen zahlreiche andere Gruppierungen, die sich über ihren Glauben definierten, unterschiedlichsten Richtungen angehörten und ihren Weg als Lösung für die existenziellen Sorgen der Menschen propagierten. Aufgrund der Verschlechterung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Mehrheit der Bevölkerung schlossen sich einige diesen Gruppen in der Hoffnung an, dadurch einen Ausweg aus ihrer misslichen Situation zu finden. Als ein Zeuge dieser Zeit erlebte ich damals das immer stärkere Auseinanderdriften der Bevölkerungsschichten mit. Die Mittelschicht rutschte ab, die Oberschicht wurde auf Kosten der restlichen Bevölkerung immer reicher, die Kluft zwischen den beiden wurde immer tiefer und vertieft sich bis heute ständig. Mein Geburtsland hat im Laufe der Geschichte viele Fremdherrschaften und unterschiedlichste Formen der Kolonialisierung erlebt, zu einer Besserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung hat zumindest langfristig keine davon beigetragen. Wen darf es dann wundern, wenn die Menschen angesichts einer ständigen Verschlechterung ihrer eigenen Lebensverhältnisse in ihrem Glauben Zuflucht suchen, auf ein besseres Leben im Jenseits hoffen und sich so mancher einer Gruppe anschließt, die ihm leistbare medizinische Versorgung, Ausbildung seiner Kinder und einiges mehr anbietet. Oft habe ich gesehen, wie diese Gruppierungen die politische Lage im Land, besonders nach Krieg und Niederlage, ausnützten und den verzweifelten und einfachen Menschen das Paradies im Jenseits versprachen. Man machte ihnen glauben, dass man mit Rückwärtsschritten nach vorne gehen kann.

Während meiner Studienjahre wurde mir klar, dass die Regierung immer dann gegen eine Opposition einschritt, wenn diese zu mächtig zu werden schien. Sie spielte dann die unterschiedlichsten Gruppierungen gegeneinander aus. Einmal wurden Angehörige linksgerichteter Gruppen eingesperrt und religiös-traditionalistische geduldet, wurden diese zu stark, dann passierte es eben umgekehrt. Gewichtung bei diesem Umgang hatte ausschließlich das politische Kalkül, welche Gruppe zu mächtig und somit eine Gefahr für die Herrschenden geworden war. Im Großen und Ganzen teilten/teilen sich die politische und die religiöse Elite die Macht im Land. Denn die politischen Kräfte benötigen die Absegnung ihrer Entscheidungen und Aktionen seitens der Religion, um so auch ins zivile Leben der Bürger eingreifen zu können. Dafür überließen/überlassen es die politischen Kräfte der religiösen Elite, in Glaubensfragen und Fragen der religiösen Praktiken der Bürger zu entscheiden. Der Normalbürger ist somit im Schraubstock zwischen politischer und religiöser Macht eingespannt. Der Verlust von individuellem politischen und religiösen Bewusstsein geht mit dem Verlorengehen der Toleranz einher, die nur mehr zu einem ausgehöhlten, leeren Wort wird.

Die alte Stimme meiner Grossmutter

Wenn ich
die Augen meines Vaters,
die Ohren meiner Mutter und
die alte Stimme meiner Großmutter
gehabt hätte,

dann hätte ich
eine kleine Pyramide gebaut
neben dem uns gestohlenen Haus
oder dort einen Obelisken
als Zeichen errichtet;

dann hätte ich
eine alte Geschichte erzählt
von einem, der nicht schreiben
und lesen konnte,
der das Lachen besser als wir beherrschte,
der flog, wann immer er wollte,
ohne sich vor einem Absturz zu fürchten;

dann hätte ich ...

Gerade jetzt verbrennen
und verdrehen sie seine Worte.
Er hat nie geschrieben und nie gelogen.
Sie dürsten danach,
die kleine Pyramide zu verwüsten,
die sie „den Götzen“ nennen,
den Obelisken zu zerkratzen,
ihn aus dem Weg zu räumen
und aus dem Sinn.

Jetzt bin ich beinahe froh,
die alte Stimme meiner Großmutter,
die Ohren meiner Mutter und
auch die Augen meines Vaters
nicht zu haben.

Doch jetzt begreife ich mehr
und sterbe beinahe vor Kummer.

Wien, Amerlinghaus, 28. 6. 2000

Mitte der 80er Jahre landete ich im Westen, in Zentraleuropa, und es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich aus den Fesseln meiner Unkenntnis der deutschen Sprache befreien konnte. Da ich nur sehr einfache Sätze und Wörter verstand, keineswegs zwischen ironischem, spöttischem oder ernstem Ton unterscheiden konnte, fühlte ich mich die ersten Jahre auch hier in eine Atmosphäre der Toleranz eingebettet. Doch nach dem Abkratzen der obersten, oft sehr dünnen Schicht entdeckte ich allmählich, dass vieles anders gemeint war, als es sich aufs Erste anhörte. Besonders verwunderten mich in den Medien Kommentare über den Islam, die sehr oft spöttisch und herablassend waren, selten zwischen Islam als Religion, Islam als Ideologie und Islam als Kultur unterschieden, die ständig landesspezifische Traditionen und Religion miteinander vermischten und wenig darauf eingingen, wenn der Islam zu politischen Zwecken missbraucht wurde, sei es im Kampf gegen den Kolonialismus, sei es, um eigene Macht im Land aufrechtzuerhalten oder eine wirtschaftlich interessante Region leichter ausbeuten zu können.

Nach der islamischen Revolution im Iran wurde der Islam allmählich zum Albtraum und unberechenbaren Monster für die westlichen Gesellschaften. Verallgemeinerung und Reduzierung der Religion auf eine Gefahr für die westlichen Demokratien griffen um sich. Spezifische Entwicklungen in einem Land, die sich auf ökonomische, soziale, politische und historische Kriterien zurückführen ließen, stellte man immer häufiger simplifizierend als Folge der Islamisierung dar, die Angst machte. Wenn es aber nützlicher schien, mit extrem orthodoxen islamischen Gruppen oder Staaten Geschäfte oder Abkommen zu machen, dann war und ist Religion plötzlich kein Thema mehr. Hier ist sehr oft eine unglaubliche Doppelmoral zu entdecken: man verdammt und verurteilt manche islamische Staaten aufgrund ihrer Vorgangsweise gegenüber den Bürgern und Bürgerinnen, zur gleichen Zeit aber begegnet man Staaten mit ganz ähnlicher Struktur mit höchstem Respekt. Da man diese, für welche Zwecke auch immer, braucht.

Nach dem 11. September 2001 hat sich die Lage noch zugespitzt. Nun teilte man die Welt in eine „gute“ und eine „böse“. Man zog auf äußerst simple Art klare Grenzlinien auf der Weltkarte aufgrund einer einfachen Mixtur aus Politik, Religion und Geografie. Der Westen ist als moderne Industriegesellschaft von den Interessen des Kapitalismus und Materialismus geprägt; Religion bzw. die Kirche kann hier nichts tun, denn sie vermag es nicht, materielle Güter anzubieten; hier hilft keine Zugehörigkeit zur Religion, schon eher eine zu einer politischen Partei. In ärmeren Ländern bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als sich ihrem Glauben zuzuwenden, um auf ein besseres und menschenwürdige-
res Leben im Jenseits zu hoffen.

Übersättigung bzw. Versagen in der einen Welt, Ausgehungertsein in der anderen, bringen Menschen dazu, sich allen möglichen religiösen Gruppierungen anzuschließen, die in beiden Welten radikal bzw. extrem sein können. Auf beiden Seiten werden die Menschen dann meistens nur für bestimmte Zwecke benützt.

Ich musste auch feststellen, dass viele Orientalisten des Westens den islamischen Gesellschaften mit großer Vorsicht und Skepsis begegnen. Eigentlich sollte der Orientalist auch die Funktion eines Brückenbauers haben, um gegenseitiges Verständnis für beide Welten zu schaffen. Doch häufig wird nur nach Unterschieden, nicht nach Gemeinsamkeiten gesucht, die Werte der „Anderen“ werden angegriffen. Ein Dialog kann so nie Erfolg haben, wenn eine Seite von Vornherein der Meinung ist, sie kenne beide Seiten besser und habe den Überblick, ohne mit Menschen aus den anderen Gesellschaften direkten Kontakt zu haben. Alles aus einer Distanz zu betrachten, mag seine guten Seiten haben, aber unbestritten bleibt hier ein ganz wesentlicher Aspekt auf der Strecke: Die meisten Orientalisten ignorieren – trotz seiner langen Geschichte – den Versuch, in vielen islamischen Gesellschaften eine eigene Form des Säkularismus aufzubauen, der das Bestehen der Religion daneben ermöglicht.

Es ist mir auch immer wieder ein Rätsel, wie unterschiedlich ähnliche Dinge gesehen werden: fastet ein Katholik, so ist das mehr oder weniger selbstverständlich, man verliert darüber kaum ein Wort, hält ein Muslim die Fastenzeit ein, so betrachtet man dies oft als höchst eigenartig bis komisch. Man lacht über die Pilgermassen in Mekka, Bilder vom Petersplatz bei öffentlichen Ansprachen des Papstes hingegen gelten als vertraut. Ich höre täglich Ausdrücke wie „Jessas und Maria“, „Jessas na“, „Marantana“, „Gott sei Dank“, oft von Menschen, die gar nicht religiös sind. Es handelt sich um gebräuchliche Redewendungen. Wenn hier jemand „in sha'a llah“ oder „al-hamdu li-llah“ [3] sagt – ebenso sehr häufig verwendete Redewendungen – gilt er sofort als religiös.

Wir leben nun am Anfang des 21. Jahrhunderts, ich bin Mitte Vierzig und habe die Hälfte meines Lebens in einer „islamischen Gesellschaft“, die andere Hälfte in einer „christlichen Gesellschaft“ verbracht. Die Anführungszeichen sind bewusst gesetzt, da ich weder die eine, noch die andere so bezeichnen würde. Beide setzen sich für mich aus den unterschiedlichsten Facetten zusammen, Religion spielt dabei wohl eine Rolle, aber bei Weitem nicht die einzige. Ich persönlich hatte nie einen Kampf zwischen den beiden in mir auszufechten. Eigenartig ist es nur, wenn man dieses „Gleichgewicht“ als außerhalb der Norm interpretiert und man versucht, mich in eine bestimmte Kategorie einzuordnen. Es passiert mir häufig, dass man mir sagt, ich sei kein echter Muslim, weil ich nicht faste und nicht in die Moschee gehe, ich sei kein echter Sudanese, weil ich den sudanesischen Dialekt nicht beherrsche, ich sei kein echter Ägypter, weil ich sudanesische Vorfahren habe, ich sei kein echter Afrikaner, weil ich Araber bin und gleichzeitig kein echter Araber, weil ich Afrikaner bin, etc. etc. Man möchte mich unbedingt in eine bestimmte Schublade einordnen und es fällt schwer, mich so anzunehmen, wie ich bin, geprägt von unterschiedlichen Kulturen, Traditionen, Religionen.

Mein Schicksal in Gottestagen

Ich teile die Gottestage
in sonnige
und sonnenlose Tage.
An den sonnigen bin ich heiter und vergnügt.

Doch nun sind schon seit Monaten
die anderen Tage.
Keine Maske verhilft mir
zu einer Illusion,
keine Erinnerung
zu einer Nachahmung,
nicht einmal zu einem Traum.
Die Tage, an denen ich schattenlos bin,
wiederholen sich
und wiederholen sich,
bis ich genug habe
von meinem Schicksal
an diesen Gottestagen.

Nun teile ich die Gottestage
in normale und normale Tage.
Allmählich gewöhne ich mich daran,
in den einen so zu sein
wie in den anderen.

Weitersfeld, 24. 12. 2000

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass Religion Privatsache jedes einzelnen Menschen sein und er überall das Recht auf Ausübung seiner Religion haben sollte. Ein respektvoller Umgang mit Gläubigen welcher Religion auch immer und eine Differenzierung zwischen purer und privater Gläubigkeit und Religion als Mittel, um Macht zu gewinnen oder politische bzw. ökonomische Interessen durchzusetzen, sollten dazu beitragen, den Schrecken und die Angst vor Religionen zu verlieren und sie als das zu sehen, was sie sind und sein sollen. Nicht mehr und nicht weniger.

Der Stier

Der Stier geht nicht zu Boden,
weil der Zeitpunkt für Opfergaben
gekommen ist,
er geht nicht zu Boden
vor des Messers Schärfe im Tempel
und nicht vor den Speeren in der Arena,
nicht vor dem bedrohlichen Glanz
der Klingen
und nicht vor der Erbarmungslosigkeit,
nicht vor dem Fest oder dem Lärm
und nicht vor dem Röcheln der
gerade Geschlachteten,
nicht vor der Mondfinsternis
der letzten Nacht
und nicht vor den blutrünstigen Hunden,
nicht vor ...
und nicht vor ...

Der Stier geht zu Boden,
weil er vergessen hat,
dass die Götter nach der Zeit ihrer Anbetung am Ende
geschlachtet
und dann
gefressen werden.

Wien, 9. 2. 2001


Erschienen in Eine BAWAG-Anthologie über Gott und die Welt (Ueberreuter, Wien 2002)

Macht Religion Sinn. Bawag Anthologie über Gott und die Welt.

16 prominente Autorinnen und Autoren (Günter Brus, Tarek Eltayeb, Hubert Feichtlbauer, Gertrud Fussenegger, Thomas Glavinic, Adolf Holl, Peter Huemer, Gertraud Knoll, Rotraud A. Perner, Hans Rauscher, Eva Rossmann, Gerhard Ruiss, Ingeborg Schödl, Franz Schuh, Heinz Rudolf Unger und Alfred Worm) suchen in ihren Beiträgen auf kontroversielle Weise Antwort auf die Frage nach dem Zusammenhang von Macht und Religion, Religion und Sinn und – wie der Titel impliziert – Macht und Sinn.

Mit diesem Buch möchten wir einen Beitrag zur politischen Bildung in Österreichs Schulen leisten und zum Diskurs anregen, denn allen Beiträgen ist eines gemeinsam: Sie lassen Raum für eigene Fragen.

1 Kuttab: Koranschule für Kinder von vier bis sechs Jahren.

2 Bedeutet etwa „Gruppen der Anklage wegen Unglaubens und der Auswanderung“. Diese Gruppe wurde von Taha Al-Samawi im Jahre 1973 gegründet. Sie propagierte die Enteignung, v.a. von Christen, erklärte die gesamte Gesellschaft als ungläubig und forderte die Menschen auf, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Es gab Gewalttaten, die ihren Höhepunkt in der Ermordung des Ministers für religiöse Stiftungen im Jahr 1977 fanden.

3 Bedeutet: „wenn Gott will“ und „Gott sei Dank“.